So, Mädels, wenn Ihr schon immer gefragt habt, wie es wohl hinter der Haustür der wohl bekanntesten (fiktiven) New Yorkerin aussieht: Sarah Jessica Parker hat jetzt für ein Interview den Blick auf ihr das Interieur ihrer Wohnung freigegeben, um dabei in rund fünfeinhalb Minuten ein Stakkato von insgesamt 73 Fragenüber sich ergehen zu lassen willig zu beantworten.
Was uns möglicherweise wirklich interessiert: Wir erhaschen, dank des Videoreporters vom Vogue Magazin, einen Blick darauf, wie der Star aus der TV-Serie Sex And The City tatsächlich wohnt. Nämlich: Mit einer flaschengrünen Couch im Epizentrum des Wohnraums, mehr als einem Leuchtglobus auf dem Schrank – alle eingeschaltet – und einem ziemlich hässlichem Teppich im Treppenhaus. Immerhin: Ihre Antworten auf den FAZ-artigen Fragebogen sind amüsant. Darunter: Sie nutzt lieber Instagram als Twitter.
Doch seht selbst – das Video in voller Länge:
In 2014 ist EDEKA kein Dorfkaufmann mehr. Der Lebensmittel-Riese, der einst als „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler“ gegründet wurde, hütet und pflegt sein Image aufwändig, auch unter Bloggern – mit Liebe. Nun hat der Konzern eine zeitgemäß anmutende Kampagne gestartet. Diese kommt locker-flockig als Musikvideo daher und platziert eine deutlich aufgeladene Botschaft: Seht her – alles ist einfach und wir sind die Größten! – #supergeil
Die Intonation „Super geil“ des Berliner Entertainers Friedrich Liechtenstein kommt uns dabei sehr bekannt vor: „Alles super“ (Aral) und „Ich bin doch nicht blöd“ (Media Saturn) lassen grüßen. Ein wenig Bohème á là Lady Marmalade, ein paar Anleihen an Joel LandiSignor Valmano und dazu eine Prise „It’s cool, man“ (Milka). Beim genauen Hinschauen lassen sich sogar Moleküle von „Super Ingo“ (zuletztRWE, ehemals DEA) erkennen. Damit ist fix die grobe Image-Politur angerührt. Die beauftragte Kreativabteilung bei Jung von Matt/Elbe musste hier sicher nicht so weit springen.
Was dabei gleichermaßen gelassen wie verstörend zynisch wirkt, ist die inhaltliche Aussagekraft. So kann der Werbeclip etwa auch als Antwort auf die zuletzt in den Medien aufgegriffenen Probleme der Marke EDEKA betrachtet werden. Dabei ging es um Leiharbeiter, die teilweise zu Niedriglöhnen in einzelkaufmännisch geführten Filialen beschäftigt worden sind. Diese Märkte machen einen erheblichen Teil der EDEKA-Lebensmittelkette aus. – Dazu schrieb Spiegel Online:
[In den privat betriebenen Märkten orientieren sich einige der Inhaber] an den Bedingungen der Regiemärkte. Doch nach Ver.di-Angaben werden in den meisten Fällen Löhne gezahlt, die durchschnittlich 30 Prozent unter Tarif liegen. […] Nicht selten wird ein Teil der Belegschaft auch durch Leiharbeiter ersetzt, heißt es bei Ver.di. Außerdem gibt es der Gewerkschaft zufolge in den mehr als 6000 privat betriebenen Läden nur rund 40 Betriebsräte.
In einem ähnlichen Zusammenhang des Missbrauchs von Leiharbeit bei Franken-Gut, einer EDEKA-Tochtergesellschaft, berichtete das ZDF-Magazin Frontal 21:
Sicher wird der Ansatz dieses Social Media Marketing viral möglicherweise recht wirksam sein. Dennoch hinterlässt eine zeitlich derart nah folgende Aktion einen Beigeschmack, welcher einem Management, dass wirklich an Verantwortung oder CSR interessiert ist, kaum passen dürfte.
„Wir lieben Lebensmittel.“ Man möchte ergänzen – nicht so sehr manche Mitarbeiter.
Sozial verantwortungsbewusste Kommunikation sieht anders aus.
Der Traum vom freien Leben und Arbeiten UND als Bürger in einem Wohlfahrtsstaat sind wohl die Träume, die die meisten von uns haben, wenn es um das Bild einer Gesellschaft geht, wie sie wünschenswert sei. Umgekehrt lassen sich diese beiden Modelle in einem Land mit freier und demokratischer Prägung wohl kaum noch zusammenbringen, angesichts der Globalisierung der Wirtschaft, unterschiedlichen Sozialsystemen und darin vorgesehenen Sozialleistungen, gesellschaftlichen Veränderungen angesichts Migration aus unterschiedlichen Beweggründen und dem Anstieg des Wunsches nach persönlichem Wohlstand bei sinkender Arbeitszeit vor allen anderen individuellen und familiären Zielen.
Der Clip zur Kampagne hat inzwischen 220.000 Views auf YouTube, mit weitgehend positiven Reaktionen, besonders in den sozialen Medien und mit wachsender internationaler Beachtung. Besonders in den USA verbreitet sich der Videoclip nun unerwartet, obwohl der Film ursprünglich für ein schwedisches Publikum gedacht ist und nur in Los Angeles gedreht wurde, um die Gegensätze gegenüber Schweden zu verdeutlichen.
Inzwischen greifen US-amerikanische Medien den Film auf und erläutern ihren Lesern Details der Elternzeitregelung, Krankenversicherung und des Urlaubs in Schweden sowie Unterschiede zur brodelnden Situation seit #ObamaCare im eigenen Land.
Wie es in der Seele der schwedischen Bürger wirklich aussieht, kannst Du auf der Website Study in Sweden nachlesen.
Zudem hat die Universität von Umeå in einer Studie untersucht, was den schwedischen Lebensstil ausmacht – Auszug: „They will ask you once and then accept your first answer.“
Ach ja, und so fahren die Einwohner von Stockholm U-Bahn – zumindest einmal im Jahr, beim No Pants Subway Ride:
Der britische Amateur-Radsportler Dan Francis ist im Mai einen Weg gegangen, der meines Erachtens der beste war, um die Werte der Tour de France neu zu beleben und zugleich den Legenden von Bergankunft und Flachetappe die Ehre zu erweisen: Die – kleine – Tour der Leiden des jungen Francis wurden festgehalten in der sehr schönen Video-Dokumentation Tour de Francis. Der 29-Jährige, der sich gegen insgesamt 59 andere Fahrer in zwei Vorauswahl-Runden durchsetzte, bezwang vier Etappen: Nach Liège, durch die Champagne, über die Alpen nach Paris mit insgesamt 490 Kilometern, ständig begleitet von den Kameras von Chris Dodd und Angus Sutherland sowie den Mikrofonen von Tonmann Julian Wallinger.
Die bemerkenswerte Produktion wurde beauftragt von Halfords, einer Warenhauskette für Auto-, Camping- und Fahrradzubehör in UK, umgesetzt durch deren Werbeagentur DLKW Lowe, namentlich von deren Kreativdirektoren Dan Harrison und Jonny Watson.
Die folgenden fünf faszinierenden Experimente lassen sich allesamt im Science Museum in London besichtigen und zugleich per Internet ausprobieren – als Technologie in Chrome von Nutzern in der ganzen Welt: